Als Mitglied einer Musikkapelle beginnt das Jahr ganz offiziell erst mit der Jahreshauptversammlung. Für uns war es am Sonntag, dem 23. Februar, im Gasthaus Kerschbaumer so weit – es wurde zur Jahreshauptversammlung geladen. Diese war heuer auch eine besondere, stand doch neben den obligatorischen Punkten eine Neuwahl auf dem Programm. Doch vorerst begrüßte unser Obmann Alfred Korntheuer neben den zahlreichen Anwesenden Bürgermeister Werner Krammer, Stadtrat Wolfgang Durst und Gemeinderat Lukas Hintsteiner sowie seitens des BAG Bezirksstabführer-Stellvertreter Lukas Siegl.
Ein sehr beliebter Punkt des Tages war wie immer die von Elisabeth Steinbichler gestaltete Rückschau auf das Jahr 2024 in Form einer PowerPoint-Präsentation. Anschließend blickte Kapellmeister Peter Steinbichler in seinem Tätigkeitsbericht auf ein sehr spannendes Vorjahr zurück. Dabei erwähnte er vor allem das Kirchenkonzert – dieses soll in Zukunft nicht nur alle 22 Jahre stattfinden, sondern ein regelmäßiger Fixpunkt werden –, den Faschingsumzug, die Gastspiele bei Festen in Böhlerwerk, Maria Neustift und St. Michael, aber auch die Hochzeit der ehemaligen Obfrau Irene Haas und die Konzertmusikbewertung. Besonders strich er auch hervor, dass im Vorjahr viele Ensembles bei unterschiedlichen Spielereien unterwegs waren. Der Kapellmeister blickte auch kurz auf die vergangene Wahl 2022 zurück. „Es sind viele neue Gesichter in den Vorstand gekommen, die bereits vieles ins Laufen gebracht haben“, so Steinbichler. „Dieses Jahr bleibt der Vorstand ziemlich gleich, aber das ist auch gut so – denn diese Änderungen brauchen Zeit.“ Er hat auch eine Zielsetzung für die nächsten drei Jahre, nämlich der Kultur mehr Beachtung zu schenken. „Damit meine ich nicht nur die Kultur im Sinne von Kunst, sondern Sozialkultur, Vereinskultur, Probenkultur – dass man auch dieser einfach mehr Beachtung schenkt.
Besondere Beachtung schenken die Jugendreferenten, wie der Name schon sagt, dem Nachwuchs. Jugendreferent Johannes Fuchsluger konnte von 26 Jungmusikern berichten, von denen bereits 13 bei der Kapelle sind. Diese sind das ganze Jahr über mit Proben, Vorspielvormittag, verschiedenen Auftritten und Ausflügen sehr beschäftigt und auch erfolgreich. So nahmen einige wieder an „prima la musica“ teil, aber auch an der Musikschmiede. Dabei wurde bei der Jahreshauptversammlung endlich die Chance genutzt, die noch fehlenden Abzeichen zu übergeben, waren die zwei Auftritte, bei denen diese geplant gewesen war, dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen. Nun konnten sich endlich Anja Korntheuer (Querflöte), Helena Dorfer (Querflöte) und Martin Nefischer (Trompete) über ihre bronzenen Abzeichen sowie Phillip Kronsteiner (Tenorhorn) über sein silbernes Abzeichen freuen.
Viele neue Jungmusiker erhofft sich die Musikkapelle auch über ein „Herzensprojekt“, das von Sabine Aigner – stellvertretend für die erkrankte Jugendreferent-Stv. Birgit Steinbichler – vorgestellt wurde, das Projekt „Klasse musiziert“. Hierbei sollen ab dem nächsten Schuljahr die Volksschulkinder. In Zusammenarbeit mit der Musik- und der Volksschule wird einmal wöchentlich gemeinsam mit den Kindern musiziert – das geht von Bodypercussion und Musikspielen über Gehörbildung bis zu erster Musiktheorie und natürlich dem Ausprobieren von Instrumenten. „Wir hoffen auf viele musikbegeisterte Kinder, die dann in fünf bis zehn Jahren bei uns in der Jahreshauptversammlung sitzen.“
Darauf folgend standen aber vorerst jene Musikerinnen und Musiker im Mittelpunkt, die die Kapelle schon seit vielen Jahren begleiten. „Die Erfolge einer Kapelle sind nichts Selbstverständliches, sondern da steckt harte Arbeit dahinter – und diese leisten die Mitglieder“, meinte Bezirksstabführer-Stv. Lukas Siegl, bevor er seine erste Ehrung durchführte. Georg Steinbichler erhielt das Ehrenabzeichen in Bronze für 15 Jahre aktive Musikausübung, Peter Steinbichler, Birgit Steinbichler, Gerhard Ritt, Christoph Mayr und Alexander Farfeleder bekamen das silberne Ehrenabzeichen für 25 Jahre überreicht. Andreas Aigner bekam das Abzeichen in Gold für 40 Jahre, die er bereits bei der Musikkapelle mitgewirkt hat.
Für Abwechslung sorgte Obmann Alfred Korntheuer auch in diesem Jahr mit seinen überraschenden Kurzinterviews, mit denen er Gäste, Vorstandsmitglieder und Musiker „beglückte“ – und die viele Lacher nach sich zogen.
Bgm. Werner Krammer sah diese Atmosphäre als sehr positiv, denn hier kommt die „Kultur des Alltags, wie man miteinander umgeht, im besten Sinn zum Vorschein. Genau das spüre ich hier.“ Nachdem GR Lukas Hintsteiner mittels der Protokollbücher des Musikvereins einen kurzweiligen Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte bis 1952 hielt, war schließlich die Zeit für die Neuwahl gekommen. Hier kam es kaum zu Veränderungen, nur Regina Reisinger trat als Gewandarchivar-Stv. zurück und Reinhard Asanger verabschiedete sich als Kassaprüfer – bei beiden bedankte sich der Obmann für ihre langjährige Arbeit. Die Neuwahl selbst war kurz und bündig: Der neue Vorstand und der Obmann wurden einstimmig (wieder-)gewählt. Der „alte neue“ Obmann Alfred Korntheuer erwähnte noch das Jubiläumsfest – die Musikkapelle feiert heuer ihr 160-Jahr-Jubiläum – am 7. und 8. Juni und bedankte sich bei allen für ihre Unterstützung. Mit den Worten „Hoit ma zaum, gema si d‘Haund, zoagn ma Respekt dem, der gegenüber und mia keman übers Jahr schen drüber!“ fand der den passenden Abschluss für die Jahreshauptversammlung und für die Zusammenarbeit, die für das Jubiläumsfest noch nötig sein wird.